Die Technik …

… die hinter meinen Bildern stand und steht.

Bekanntlich entsteht das «gute Bild» im Kopf der Fotografierenden, aber ein bisschen Technik im Hintergrund vereinfacht es uns, dorthin zu gelangen.

Inhaltsverzeichnis

1. Aktuelle Fotoausrüstung
1.1 Kameras (die Film-, Speicherkarten- und Objektivhalter)
1.2 Objektive (die Kernstücke)
1.2.1 Plädoyer für einen guten Frontfilter (Skylight oder Neutral)
1.3 Zubehör
1.3.1 Nahbereich («Schau mir in die Augen, Kleines»)
1.3.2 Blitz und Aufhellen (gegen Unterbelichtetes)
1.3.3 Filter (für mehr Farbe im Leben)
1.3.4 Geokoordinaten (wo war das gleich?)
1.3.5 Wenn die Sensorik getrübt ist
1.3.6 Diverses
1.4 Unterwegs
2. Visionierung
3. Projektion
4. Digitalisierung
5. Archivierung
6. Persönliche Kamerageschichte
7. Bildbearbeitung


Aktuelle Fotoausrüstung

Kameras (die Film-, Speicherkarten- und Objektivhalter)

  • Nikon D700, digitale Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor (2008),
    zweites Gehäuse (2012)[A1].
  • Nikon Coolpix AW100, wasserdichte Allwetterkamera mit integriertem GPS (2011).
  • DJI Mavic 2 Pro, mit Smart Controller (2020).

      

Objektive (die Kernstücke)

Aus Qualitätsgründen habe ich mich seinerzeit für Festbrennweiten entschieden. Mitte der 1980er-Jahre bestand zwischen diesen und Zoomobjektiven noch markantere Unterschiede in der Abbildungsleistung.
Die Anwendung von Festbrennweiten zwingt einen auch – im wahrsten Sinne des Wortes – Stellung zu beziehen.

  • Nikkor 15 mm f/3.5 AI-S – mit 110° diagonalem Bildwinkel mein unteres Extrem. Das Objektiv ist, anders als ein Fischaugenobjektiv, komplett korrigiert. Gerade Linien sind auch am Bildrand noch gerade Linien, was natürlich zu skurrilen Perspektiven führen kann. Die grosse Öffnung und die sehr gute Korrektur führt zu grossen Linsen (Ø 90 mm) und damit auch zu Gewicht (630 g).
  • Nikkor 20 mm f/2.8 AI-S – Bildwinkel immer noch beachtliche 94°. Auch dieses Objektiv bildet bis in den Randbereich verzeichnungsfrei ab, ist lichtstark, kompakt und leicht.
  • PC-E-Nikkor 24 mm f/3.5D ED – als Ergänzung zum, respektive Ersatz für das 28er. Bildwinkel 84°, maximal +/- 11,5 mm Shift und +/- 8,5° Tilt, unabhängig von der Orientierung (2011).
  • PC-Nikkor 28 mm f/3.5 – da ich oft und gerne Architektur fotografiere, hat mich ein Shift-Objektiv immer gereizt. Aber auch diese Linse stand aus Preisgründen lange auf meiner Wunschliste. Missen möchte ich diese Korrekturmöglichkeit trotz moderner digitaler Entzerrungsmöglichkeiten aber keinesfalls. Bildwinkel 74°, maximale Verschiebung 7 bis 11 mm (je nach Orientierung).
    2016 konnte ich zum Glück das 2011 beschädigte Objektiv durch eine neuwertige Occasion ersetzen.
    2020 hat mir der Nikon-Reparatur-Service beide 28-er – obwohl nicht mehr auf der Service-Liste – kostenlos überprüft und bei beiden den Schiebemechanismus eingestellt. Danke an dieser Stelle für diesen tollen Service!
  • Micro-Nikkor 55 mm f/2.8 AI-S – meine «Normal»brennweite, die Abbildungen bis zum Massstab 1:2 ermöglicht. Mit dem Konverter TC-201 oder dem Zwischenring PK-13 sogar bis 1:1. Der lange und feine Schneckengang erlaubt sehr präzises Fokussieren, was im Nahbereich wichtig ist. Bildwinkel 43°.
  • Noct-Nikkor 58 mm f/1.2 AI-S – das nur zwischen 1977 und 1997 gefertigte Objektiv hat eine handgeschliffene asphärische Frontlinse zur Minimierung der Koma selbst bei voller Öffnung. Bildwinkel 40° 50'. Das Objektiv war lange ein unbezahlbarer Traum (2017).
  • Nikkor 105 mm f/1.8 AI-S – mein Standardobjektiv, d. h. die Brennweite welche ich bevorzuge und deshalb normalerweise auf der Kamera montiert habe. Als leichtes Teleobjektiv konzentriert es Bildausschnitte auf Wesentliches. Die grosse Anfangsöffnung 1,8 ist ideal für Porträts. Bildwinkel 23° 20'.
  • Nikkor 180 mm f/2.8 ED AI-S – eines der ersten Nikon-Objektive, bei dem ED-Glas zur Reduktion der chromatischen Aberration eingesetzt wurde. Bildwinkel 13° 40'.
  • Reflex-Nikkor 500 mm f/8 C – der Kompromiss wenn man grosse Brennweite mit vernünftigen Abmessungen und moderatem Preis verbinden will/muss. Mit 5° Bildwinkel mein oberes Extrem.
  • Nikkor TC-201 Teleconverter – ein 2-fach-Telekonverter der nur minimale Einbussen bei der Bildqualität ergibt, jedoch unvermeidbar auch zwei Stufen Licht wegfrisst.
  • Sigma 24-70 mm f2.8 EX DG HSM – bisher mein einziger «Fremdgang», als Allround- und Reportage-Optik für Anlässe, wo Spontanität mehr zählt als optische Spitzenqualität (2010).
    Zwar hat diese Optik erkennbare kissen- bis tonnenförmige Verzeichnung, die aber digital korrigiert werden kann. Die durchgängige Anfangsöffnung 2,8 ist hilfreich beim Arbeiten mit wenig Licht.
Plädoyer für einen guten Frontfilter (Skylight oder Neutral)

Sämtliche Objektive (ausser 15 mm und 500 mm, bei denen das nicht möglich ist) sind mit einem hochwertigen Skylight- oder Neutral-Color-Filter versehen, der gleichzeitig die Frontlinse schützt. Nach einem «Schmutztrip» tue ich mich leichter, dieses Austauschteil mit Flüssigkeit und Lappen zu malträtieren als das teure Glasteil dahinter.

Im Juni 2011 passierte mir das, was jedem unvorsichtigen Fotografen passieren kann.
Etwas in Eile schulterte ich auf einer Fototour durch Südfrankreich am Strassenrand meinen Fotorucksack, bei dem ich die Hauptreissverschlüsse nicht ganz hochgezogen hatte. Da ich dies immer mit einem kraftsparenden Schwung mache, war das Resultat eine in hohem Bogen auf die Strasse fliegende D700 mit aufgesetztem Shift-Objektiv (Deckel drauf).
Es knallte und splitterte, ich dachte schon an das Schlimmste. Jedoch, die Kamera war heil geblieben, sie hat jetzt einfach einige blanke Ecken mehr. Die Hauptschläge hatte das Objektiv abbekommen, aber das Erstaunliche, der Rotations- und Shift-Mechanismus funktionierten noch, die Frontlinse war intakt. Der Skylightfilter war in hundert Splitter zersprungen, der Alu-Filterring aufs ärgste gestaucht, er liess sich nicht mehr bewegen. Mit einer Zange konnte ich ihn nach innen knicken und so aus dem Objektiv-Frontgewinde lösen. Dieses Gewinde blieb ohne Beschädigung und Deformation!
Fazit: ein Schaden von ca. 100 Franken anstelle eines von über 2000 Franken für ein neues Objektiv, welches übrigens gar nicht mehr gefertigt wird. Und das Schlimmste … … meine 2-wöchige Fototour (Brücken, Brücken, Brücken …) hätte ich ohne die für mich wichtigste Optik gleich abbrechen können.

Zubehör

Nahbereich («Schau mir in die Augen, Kleines»)
  • Zwischenring Nikon PK-13 mit AI-Blendenkupplung, der zusammen mit dem 55er Makro-Objektiv Abbildungen von Massstab 1:2 bis 1:1 ermöglicht.
  • Automatik-Balgengerät Novoflex Balmin-AS, welches je nach eingesetzter Optik und Stellung fast keine Massstabs-Wünsche offenlässt. Dieses komfortable Gerät überträgt die Springblende und hat einen doppelten Einstellschlitten für Balgenauszug und Distanz-Feineinstellung. Zusammen mit der Balgensonnenblende und dem Diakopiervorsatz sind 1:1 Diakopien oder Ausschnitte möglich. Dazu passend ein Objektivkopf Noflexar 105 mm f/4.
  • Umkerring Nikon BR-2A mit Adapterring BR-5. Dieses Teil ermöglicht mit dem Nikkor 20 mm f/2.8 AI-S Abbildungen im Massstab 3,4:1.
Blitz und Aufhellen (gegen Unterbelichtetes)
  • Metz mecablitz Elektronenblitzgerät 40 MZ-3i mit SCA-Adapter. Reflektor für indirektes Blitzen und SCA-Adapter für Fernauslösung. Der Blitz kann entweder direkt auf der Kamera, oder über ein SCA-Adapterkabel freihändig respektive auf dem Powergriff G16 eingesetzt werden.
  • Zum Aufhellen verwende ich einen faltbaren Reflektor MultiDisc mit 56 cm Durchmesser von Photoflex, der sich auf 25 cm Durchmesser falten lässt und fünf wechselbare Texturen hat.
  • Für den «Hausgebrauch» konnte ich mir eine leicht antiquierte kleine Studio-Blitzanlage zulegen: 2 Stück Multiblitz MINILITE 200. Da lässt sich doch schon etwas mit Licht spielen.
Filter (für mehr Farbe im Leben)

Filtersystem Cokin-P-Serie mit entsprechenden Adapterringen und Sonnenblenden.

  • Linearer Polarisationsfilter, der wichtigste Filter überhaupt, auch im digitalen Zeitalter.
  • Verlauffilter grau, blau und tabak.
  • Neutralfilter, zum «Verschmieren» mit Vaseline als Weichzeichner.
  • Neutraldichtefilter ND 8 zur Reduktion der Lichtmenge und damit für (erwünschte) längere Belichtungszeiten.
  • Blaufilter, zum Kompensieren zu hoher Warmanteile im Licht, z. B. bei Verwendung von Tageslichtfilm bei Kunstlicht. Mit den Werten -21, -32, -45, -81, -112 und -131 Mired.
  • Amber- und Orangefilter, zum Kompensieren zu hoher Kaltanteile im Licht, z. B. bei Verwendung von Kunstlichtfilm bei Tageslicht. Mit den Werten +18, +27, +35, +81, +112 und +131 Mired.
    Eine Filtertabelle zu diesen zwei Filtertypen gibt es hier.
  • Sternfilter, für «festliche» Effekte.

Kalt- und Warmtonfilter haben im Zeitalter des automatischen oder nachträglich möglichen Weissabgleichs ihren Sinn verloren. Die übrigen Filter behalten ihre Gültigkeit.

Geokoordinaten (wo war das gleich?)

Um auch später noch zu wissen, wo eine Aufnahme entstand, setze ich seit 2010 (manchmal) einen Geotagger Solmeta Pro Kompass ein, der die Daten direkt an der Kamera in die Bild-Datei schreibt. Damit entfällt ein nachträgliches Synchronisieren der Geo- und Bild-Daten am Computer.

Allerdings habe ich mit den heutigen Lokalisierungsmöglichkeiten (Online-Kartenmaterial, Google Earth usw.) wenig Mühe, meinen Bildern Aufnahmestandort und -richtung zuzuordnen.
Brauchen könnte ich die Geo-Daten eher für zeitlich weit zurückliegende Reisebilder, welche ich (zum Teil) wegen unvollständiger, respektive ungenauer Dokumentation nicht mehr genau lokalisieren kann.

Kommt hinzu, dass ich auf längeren Fototouren seit 2016 die aufgezeichneten Navi- und GPS-Daten als .kmz- respektive .kml-Dateien mit den Bildern archiviere.
.kml-Dateien lassen sich in vielen Geo-Programmen importieren.

Wenn die Sensorik getrübt ist

Zwar gibt es auch handgestrickte und/oder kostengünstige Lösungen und gute Anleitungen für die Sensorreinigung. Da ich aber oft für mehrere Tage abseits von «Haus und Herd» fotografiere und unter allen meteorologischen Bedingungen die Objektive wechsle, habe ich trotz Vorsicht, öfter als mir lieb ist Objekte auf dem Sensor, die nichts mit meinen Fotos zu tun haben.

Deshalb habe ich mir das SensorScope-Kit von Delkin Devices zugelegt. In einem Kunststoff-Köfferchen findet man alles, was man zur Offroad-Sensorreinigung benötigt: einen Mini-Staubsauger (mit Licht!) zum Entfernen von Staub und sonstigen Partikeln aus dem Kameraschacht, eine 5-fach vergrössernde Lupe zum Aufsetzen auf das Objektiv-Bajonett, verschieden breite single-use Reinigungsstäbchen und Reinigungsflüssigkeit. Der Staubsauger kann mit dem Batteriepack (4 x AA) oder via USB-Schnittstelle direkt am Laptop betrieben werden. Die Lupe hat vier Leuchtdioden, die den Sensor gut ausleuchten.

Das Set ist nicht ganz billig, aber erlaubt einen auch abseits der Zivilisation eine einwandfreie und schonende Sensorreinigung und das ist alleweil besser, als z. B. bei der Bildausbeute von mehreren Tagen Sensorflecke entfernen zu müssen!

Diverses
  • Elektromechanischer- und mechanischer Fernauslöser zum erschütterungsfreien Betätigen des Auslösers.
  • Winkelsucher Nikon DR-5 und DR-3 zu Nikon Kameras. Für den tiefen Kamerastandpunkt.
  • Reproständer Kaiser RS 3 für Reproduktions- und Nahaufnahmen.
  • Belichtungsmesser Minolta Auto Meter III.
  • Gitzo Stativ GT3541L mit Kugelkopf GH2780QR und Schnellkupplung. Die zu montierenden Komponenten wie Kameragehäuse, 500er Objektiv und Balgengerät sind mit den entsprechenden Gegenstücken ausgerüstet. Auszugshöhe inklusive Mittelsäule satte 192 cm, Packmass 66,5 cm, Mittelsäule umsteckbar.
    Das GT3541L ersetzt seit 2012 mein Cullmann 2901 mit 3D-Kopf.
  • Foto-Rucksack Lowepro, in welchem die ganze Ausrüstung Platz hat. Dies ist mir ein Anliegen, da man ansonsten eh immer das Falsche bei sich hat. Seit 2012 ersetzt der wasserdichte DryZone 200 Fototrekker den etwa 15jährigen Fototrekker Classic, dessen Tragesystem langsam zu «schwächeln» begann.
  • Foto-Gilet, dies als Light-Version für den schnellen, mobilen Einsatz. An diesem kann (nach Modifikation) die Kamera angehängt werden und in den diversen Taschen findet relativ viel Optik und Zubehör Platz, aber eben nur eine Auswahl.

Unterwegs

Im und am Rucksack DryZone 200 führe ich alles mit, was «on the road» benötigt wird: Zwei Kameragehäuse, alle Optiken (ausser dem 24-70er), Balgengerät und Zwischenring, den optischen Notizblock, die heute noch wichtigen Cokin-Filter inklusive den dazu notwendigen Adaptern und Sonnenblenden, Blitz mit Aufsteckreflektor und Freihandverlängerungskabel, Aufhellreflektor, Geotagger, Fernauslöser, Winkelsucher, Stativ, Gilet, Leuchtweste, Speichermedien, Akkus, Linsenreinigungspinsel, -papier und -flüssigkeit plus – bei Bedarf – eine Inox-Thermosflasche mit 0,5 Liter Inhalt.
Damit ist Fotografieren für mich nicht nur Spass, sondern gleichzeitig kostenloses Konditionstraining, das mir den Gang in die kostenpflichtigen Folterkammern erspart. So kurz dieser Abschnitt ist, so schwer ist der Ballast auf dem Rücken, denn diese «Vollpackung» wiegt inklusive Stativ 17,6 kg.

«Altershalber» wechsle ich öfters mal auf die reduzierte Packung mit Foto-Gilet, da ja mittlerweile auch noch die Tasche mit der fliegenden Kamera dazugekommen ist. Aber die Vollpackung ist natürlich trotzdem immer im Fahrzeug dabei.

Und zur Ausrüstung eines dokumentierenden Fotografen gehören selbstverständlich gute und passende Schuhe, denn manche Ziele sind nur mit körperlichem Einsatz zu erreichen.

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Visionierung

Zur Vorselektion von Dias, für die Zusammenstellung von Bildserien und die Archivierung hatte ich mir selbst einen Leuchttisch gebaut, da ich nichts Passendes am Markt fand. Die freie durchleuchtete Fläche misst 30 × 125 cm, was Platz bietet für fünf Journal 24 und somit gesamthaft 120 Kleinbilddias. Bestückt ist der Kasten mit zwei Tageslicht-Leuchtstoffröhren D65. Die Höhe des Kastens wurde so gewählt, dass die zwei Leuchtstoffröhren die Fläche gleichmässig ausleuchten.

Projektion

Für die Projektion meiner Dias habe ich immer noch konventionelle Projektoren. Zum Einsatz kommen zwei Kodak Ektapro Karussellprojektoren, ein 9000er und ein 5000er, ausgerüstet mit Objektiven Cinelux-AV 110–200 mm f/3.5 MC von Schneider. Gesteuert werden die Projektoren mit AudioSlide Pro Mix Software über einen Atari Falcon via RS-232 Schnittstelle.

Erstaunlich ist, dass dieser mit schlichten 16 (CPU) und 32 (DSP) Megahertz getaktete PC-Saurier dank eingebautem Soundprozessor imstande ist, mit AudioSlide ohne Zusatzgeräte bis zu 16 Projektoren anzusteuern und parallel dazu 3 Stereospuren Ton zu bewältigen.

Digitalisierung

Über eine gewisse Zeit benutzte ich zur Digitalisierung meiner Dias einen Flachbettscanner Canon CanoScan 4600F mit integrierter Durchlichteinheit. Die Auflösung war gut, jedoch die Scanzeit hoch und die Farbtreue oft unbefriedigend, was eine aufwendige Nachbearbeitung erforderte.

Seit Sommer 2009 arbeite ich mit einem Diascanner Nikon Coolscan V LS 50 ED. Zu diesem beschaffte ich mir 2011 noch den optionalen Filmstreifen-Halter FH-3[A2], da mir beim Scannen von gerahmten Dias zu viel Bild verloren geht und der mit dem Scanner gelieferte Einsatz SA-21 nur das Laden von Filmstreifen ermöglicht. Der Versuch, im SA-21 ein ungerahmtes Einzeldia einzuschieben, endete mit einer «grossen Zerlegung» des SA-21. Im FH-3 lassen sich hingegen ungerahmte Einzeldias einspannen und die vollen 24 x 36 mm belichten. Beschneiden kann ich ungewünschte Randpartien immer noch nachträglich.
Irgendwann ergab sich – wie so oft in der so tollen digitalen Welt – das Problem, dass die originale Software nicht mehr funktionierte und von Nikon auch nicht mehr aktualisiert angeboten wird. Glücklicherweise kann VueScan oder SilverFast diese Lücke füllen.

Archivierung

Meine Dias lagere ich in Journal 24 Kassetten, in welchen wie der Name sagt, Platz für 24 Kleinbilddias 24 × 36 mm ist. Damit habe ich die Bilder immer für eine schnelle Visualisierung griffbereit und sie sind vor «Fingerprints» geschützt.

Die Dias sind chronologisch nach Aufnahmedatum abgelegt und mit einem Code versehen, der Aufschluss über Aufnahmedatum (Jahr und Monat), Lagerplatz (Journal-Nr. und Platz im Journal), Format (quer oder hoch) gibt. Mit diesem Code sind die Bilder in einer Datenbank erfasst und mit Stichworten versehen, welche ein erleichtertes Auffinden nach Themen ermöglicht.

Die digitale Archivierung meiner Dateien (Fotos, Grafiken usw.) erfolgt auf externen Speichermedien die periodisch gesichert werden. Abgelegt wird in nach Datum bezeichneten Ordnern und die Bildinhalte und Aufnahmeorte grob in einer Numbers-Liste erfasst.

Persönliche Kamerageschichte

  • Erste Kamera war eine Vredeborch Stafetta-duo für 120er Rollfilm, welche mir meine Eltern schenkten als ich elf Jahre alt war. Einzustellen gab es da eine Wolke oder Sonne für die Blende, drei Distanzbereiche (1,5–3 m, 3–8 m und 8 m–∞, zwei Verschlusszeiten (25stel, 50stel) plus B und einem einschwenkbaren Gelbfilter. Und, immerhin war das Teil so etwas wie eine Mittelformatkamera, umschaltbar von 6 × 6 auf 4 × 4 … cm wohlweislich!
  • Relativ rasch «miss»brauchte ich die Kodak Retinette 1B meiner Eltern, da mich das Kleinbildformat und hier speziell das Dia faszinierten. Mit dieser Kamera liess sich auch schon dank verstellbarer Blende und Verschlusszeit etwas mit Schärfentiefe spielen.
  • Als ich nach der Lehrzeit 1970 selbst erstes Geld verdiente, musste natürlich eine richtige Kamera her. Die Cosina Hi-Lite konnte ich mir nur leisten, da ich sie «abstottern» konnte. Die dazu passenden Wechselobjektive erstand ich dank M42 Anschluss querbeet vom Occasionsmarkt.
  • Für eine länger dauernde Reise (5 Monate) ersetzte ich 1974 die Cosina Hi-Lite durch eine modernere Hi-Lite EC. Das querbeet erstandene, kostengünstige Objektiv-Sammelsurium stellte sich nun als fatale Ersparnis heraus. Die unterschiedlichen Objektiv-Fabrikate und Vergütungen erzeugten zum Teil markante Farbunterschiede beim gleichen Motiv.
  • Diese Erkenntnis brachte mich zu der Überzeugung, das nächste Kamerasystem müsse eines sein, das möglichst viel «aus einer Hand» anbietet. Damit fiel die Wahl auf Nikon, welche damals die grösste Auswahl an Wechselobjektiven vom 6 mm Fischaugenobjektiv mit phänomenalen 220° (!) Bildwinkel bis zum 2000 mm Teleobjektiv mit 1° 10' anboten. Als dann 1983 die Nikon FA auf den Markt kam, stand auch eine Kamera wie ich sie mir wünschte zur Verfügung. Die mehrjährige Beschaffungsphase meines aktuellen Kamerasystems begann.
  • Vor einer Reise in die algerische Sahara beschaffte ich mir 1988 eine wasserdichte Kamera, die Nikon L35 AW-AF. Nein, es ist nicht paradox, mit einer wasserdichten Kamera in die Wüste zu gehen! Die L35 AW-AF begleitete mich auch fürderhin als allwettertauglicher Notizblock zu vielen Anlässen.
  • 1994 legte ich mir als Zweitgehäuse eine vollmechanische Nikon FM2n (analoge Kleinbild-Spiegelreflexkamera, mit Einstellscheibe E2) zu, um im Pannenfall oder bei widrigen Bedingungen (Temperatur) weiterarbeiten zu können.
  • 2002 konnte ich dem digitalen Trend nicht mehr widerstehen und eine IXUS V² wurde mein ständiger Begleiter. Seriöse Fotografie betrieb ich weiterhin analog.
  • 2008 entschloss ich mich, ein digitales Kameragehäuse Nikon D700 zu beschaffen und bis auf weiteres die analoge und digitale Schiene parallel zu befahren.
  • 2011 ersetzte ich die wasserdichte L35 AW-AF durch die nun verfügbare digitale Version für solche Anwendungen, eine orange Coolpix AW100. Diese Kamera löst ebenfalls meine IXUS V² ab.
  • Im Frühjahr 2012 wurde die D800 verfügbar und mir stellte sich die Frage, ob ich meine Notbremse (FM2n) durch dieses Gehäuse ablösen wollte. Nach reiflicher Überlegung und dem Vergleich von Vor- und Nachteilen zwischen der D700 und der D800 entschloss ich mich, auf 36,3 MP und etliche Gadgets die ich eh nicht benötigen würde zu verzichten. Dafür hängen nun zwei D700 mit all ihren Vorteilen in meinem Rucksack.
  • Nachdem ich über die Jahre – vor allem bei der Brückenfotografie – einige grenzwertige (Ab-) Stürze hingelegt hatte, beschaffte ich mir 2015 ein Sicherungsset bestehend aus: 30-Meter-Seil, Klettergurt mit Sicherungsgerät, Karabinern, sowie einigen Reepschnüren als Steighilfen und zum Befestigen des Seils.
    Man wird aber nicht jünger und als die Drohnen mit Kameras aufkamen, begann ich mit so was zu liebäugeln.
    2020 beschaffte ich mir dann eine DJI Mavic 2 Pro mit Smart Controller. Das Gerät hat eine Hasselblad-Kamera mit einer guten Optik, mit 28 mm Brennweite (35 mm Format Äquivalent) und einstellbarer Blende f/2,8 … f/11.

Bildbearbeitung

Zur Technik gehört natürlich auch die Software, mit der man an der OoC-Bilddatei «rumschraubt».

Bildbearbeitung ist im digitalen Zeitalter – und zunehmend wegen AI – ein Thema für sich.

Für mich war die Zeit des projizierten Dias die ehrlichste. Natürlich war auch da tricksen möglich, aber mit weit mehr Aufwand verbunden als heute.
Es kommen für die Bildverbesserung Photoshop Elements 16 und Affinity Photo 2 zum Einsatz.
Falls am Bild mehr als Verbesserungen vorgenommen wurden, die für den Betrachter vielleicht nicht gleich offensichtlich sind, ist das Foto im Urheberrechts-Vermerk mit dem Zusatz [M] für [M]anipulation gekennzeichnet.
Das verlinkte Foto hatte ich 2008 mit einer geliehenen Nikon Coolpix 8400 nur im JPG-Format aufgenommen, es war stark verrauscht. Also musste am Foto etwas mehr als nur verbessert werden: entrauschen, freistellen, etwas drehen, neuer Hintergrund → die JPG-Ausgangslage, an der 2008 auch schon «geschraubt» worden war.
Was ich unter «nur verbessern» verstehe, zeigt dieses Beispiel → die Ausgangslage eine RAW-Datei, aufgenommen 2011 mit einer geliehenen Nikon D90.


Anmerkungen

A1 Zahlen in Klammern = Beschaffungsjahr
A2 Das Teil war/ist leider in Europa nur noch schwer zu bekommen und wenn überhaupt, war/ist es schweineteuer → via Ebay aus USA